Rot wallt das Blut und rot durchglüht uns LiebeIn roten Flammen zuckt der HorizontDer roten Fahne nach aus dem BetriebeAls rote Kämpfer formen wir die FrontMit Arbeitsrock und FlinteAm Arm die rote Binde —Genossen, marsch ! Wir fürchten nicht den TodIhr Proletarier, folgt der Fahne rotNicht ziehn wir aus, um Völker zu bekriegenDem ganzen Erdball unsre BruderhandEin jedes Volk hilft allen Völkern siegenBezwingt’s den Feind in seinem eignen LandDen Feind, der uns betrogenDas Mark uns ausgesogenJetzt brechen wir des Feindes MachtgebotIhr Proletarier, folgt der Fahne rotWir müssen darbend schuften für den ReichenUnd selbst ihn panzern gegen uns in ErzWenn unsre Kinder hungrig uns umschleichenIhn schert es nicht, und bricht auch uns das HerzEr frißt des Armen SchweineEr säuft des Armen WeineHer mit dem Raub ! Hier leiden andre NotIhr Proletarier, folgt der Fahne rotNoch nicht genug mit dem, was wir erschwitzenDer Reiche schickt auf Raub uns in die WeltLäßt uns Gewehre laden und HaubitzenUnd bückt sich nicht, wenn unsereiner fälltEr lehrte uns bedienenDes Krieges MordmaschinenJetzt üben wirs für unsrer Kinder BrotIhr Proletarier, folgt der Fahne rotFür Recht und Freiheit stehn wir auf dem PlaneDie Fesseln fort und vorwärts, ProletarDie Trommel wirbelt. Hoch die rote FahneZum Teufel mit des Reichen feiler ScharUnd ist das Pack geschlagenDann wird das Glück uns tagenFür Weib und Kinder raucht fortan der SchlotIhr Proletarier, folgt der Fahne rot
Verfaßt in der Festung Ansbach im Januar 1920. [1925]