Genossen, zu den WaffenHeraus aus der FabrikSprung auf, marsch marsch ! Es lebedie RäterepublikEs lebe der KommunismusEs lebe die TatEs lebe wer sein Leben gibtfürs ProletariatDoch unser Sieg ist nahMax Hölz ist wieder daEr hält die rote Fahne hochund schwingt sie : HurraDie Handgranatt am GürtelIm Arme das GewehrSo stürmt Max Hölzens Gardedurchs Sachsenland daherDer Bürger knickt zusammener sperrt den Geldschrank aufHölz präsentiert die Rechnungmit dem PistolenlaufDenn unser Sieg ist nahMax Hölz ist wieder daEr hält die rote Fahne hochund schwingt sie : HurraHier geht der rote Hahn aufdort donnert DynamitDer Bürger macht die Hosen vollund schwitzt um den ProfitDie Sipo soll ihm helfenDer ReichswehrgeneralDie Sozibonzen zeternFürs heilige KapitalDoch unser Sieg ist nahMax Hölz ist wieder daEr hält die rote Fahne hochund schwingt sie : HurraDer Bürger schnaubt nach RacheSein Geldsack ist noch starkWer Hölzens Kopf zerschmettertKriegt hunderttausend MarkIhr Mörder und ihr SpitzelZerstört die rote SaatEs kämpft für seine FreiheitDas ProletariatDoch unser Sieg ist nahMax Hölz ist wieder daEr hält die rote Fahne hochund schwingt sie : HurraUnd muß denn gestorben seinGenossen, wohlanWer für die Freiheit kämpfteHat wohl daran getanProleten, zu den WaffenHeraus aus der FabrikSprung auf, marsch marsch ! Es lebeDie RäterepublikDoch unser Sieg ist nahMax Hölz ist wieder daEr hält die rote Fahne hochund schwingt sie : Hurra…
Dieses Lied, das in der Festung Niederschönenfeld im April 1920 gedichtet wurde, fiel der Verwaltung der Anstalt bei einer von Beamten der Münchener politischen Polizei vorgenommenen Durchsuchung der Zelle eines Mitgefangenen in de Hände. Der Verfasser, der sich ohnehin gerade in Einzelhaft und hartes Lager bestraft. Er mußte eine volle Woche ohne Bettzeug, Decken und Kissen im nackten Holzgestell schlafen, während der er die kahle Absonderungszelle keine Minute verlassen konnte. Das bayerische Justizministerium gab im Herbst 1920 seine berüchtigte Denkschrift über dir Erfahrungen im Festungsstrafvollzug heraus, welche neben haarsträubenden Unwahrheiten als Beweis für die sittliche Verworfenheit der proletarischen politischen Gefangenen auch das Holzlied enthielt. Die gesamte reaktionäre Presse Bayerns mit Einschluß der sozialdemokratischen erhielt Auszüge aus der Denkschrift zum Vorabdruck zugestellt. So ist der bayerischen Justizverwaltung also die Verbreitung des Max-Hölz-Marsches auf Staatskosten und seine Vermittlung an einem ausgedehnteren, überdies bürgerlichen Leserkreis zu danken, als sie dem Verfasser, selbst wenn et die Hinaussendung auf illegalem Weg versucht hätte, jemals möglich gewesen wäre. Er hält es für seine Pflicht, dem damaligen bayerischen Justizminiter und Ministerpräsidenten Grafen Lerchenfeld für die Bemühung um die Popularisierung des Liedes seine Verbindlichkeit auszudrücken. [1925]