Der deutschen Solzialdemokratie gewidmet
1War einmal ein RevoluzzerIm Zivilstand Lampenputzerging im Revoluzzerschrittmit den Revoluzzern mit2Und er schrie : „Ich revolüzze !“und die Revoluzzermützeschob er auf das linke Ohrkam sich höchst gefährlich vor3Doch die Revoluzzer schrittenmitten in der Straßen Mittenwo er sonsten unverdrutztalle Gaslaternen putzt4Sie vom Boden zu entfernenrupfte man die Gaslaternenaus dem Straßenpflaster auszwecks des Barrikadenbaus5Aber unser Revoluzzerschrie : Ich bin der Lampenputzerdieses guten Leuchtelichtsbitte, bitte, tut ihm nichts6Wenn wir ihn das Licht ausdrehenkann kein Bürger nichts mehr sehenLaßt die Lampen stehn, ich bitt !denn sonst spiel ich nicht mehr mit.7Doch die Revoluzzer lachtenund die Gaslaternen krachtenund der Lampenputzer schlichfort und weinte bitterlich8Dann ist er zu Haus gebliebenund hat dort ein Buch geschrieben :Nämlich, wie man revoluzztund dabei doch Lampen putzt
Das 1907 entstandene Spottlied ist vielfach gedruckt und mehrfach ohne Autorisation komponiert worden. Die Vertonung van Marc Henry, dem Künstlerischen Leiter der Münchener „Elf Scharfrichter“, ist durch die ausgezeichnete Interpretation durch Maria Delvard in häufigen Kabarett-Vorträgen am bekanntesten geworden. Oh diese oder eine andere Musik dem „Revoluzzer“ schließlicht Eingang in revoluzionäre Sängerkreise zu schaffen vermag, bleibt abzuwarten. [1925]